———— Geschichte ————

... ein kleiner geschichtlicher Einblick in den weißen Sport ...

Entstehung des Tennissports

Tennis geht auf das seit dem 13. Jahrhundert in Frankreich gespielte "Jeu de paume" (Spiel mit der Handfläche) zurück, bei dem ein Lederball (mit weicher Füllung) zunächst mit der flachen Hand, später mit Schlägern (franz.: Raquette) hin- und hergeschlagen wurde. Dieses Jeu de paume wurde besonders von Adeligen auf fürstlichen Höfen und in Hallen gespielt; aus diesen Hallen entwickelten sich später die so genannten Ballhäuser. Beim Zuspielen des Balles wurde das Wort "Tenez" (da nimm! Nehmen Sie!) gerufen, woraus sich vermutlich der Begriff Tennis entwickelt hat.

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Sportart besonders in Großbritannien populär; die Ausführung auf Rasen nannte man "Lawntennis". 1877 trug man in Wimbledon das erste Turnier aus und stellte dafür feste Regeln auf und legte die Maße zur Vereinheitlichung der Spielfeldgröße fest. Zur Vereinfachung der Zählweise sagte man dann 15-30-40-Spiel (game), da den Engländern das "forty-five" für 45 zu lang war. Stand das Spiel ausgeglichen 40:40, nannte man dies "deuce" (Einstand). Da zum Gewinn jedes Spiels ein Spieler 2 Punkte mehr haben muss als der andere, lautete die Zählweise ab 40:40 nicht mehr 60:40, 60:60 usw., sondern man erfand dafür die Worte: "Vorteil Aufschläger" beziehungsweise "Vorteil Rückschläger" (engl. "Advantage in" beziehungsweise "Advantage out"). Ebenfalls legte man damals fest, dass ein Satz bis zum Gewinn von 6 Spielen dauerte.

  Entstehung der Zählweise beim Tennis

Ursprünglich wurde von den französischen Adeligen bei jedem Spiel, das vier Punkte umfasste, um einen Geldeinsatz von 60 Sous ("Sou" war die damalige französische Münzeinheit) gespielt; der einzelne Punkt kostete demnach 15 Sous. Man zählte also: 15, 30, 45, 60 (Sous). Bald verschwand die Zahl 60 zugunsten des damit identischen "Jeu" (Spiel). Dieses Wort wurde laut ausgerufen, sobald der Sieg feststand.

Die Regel 24 des heute gültigen Regelwerks zur Zählweise lautet: "Gewinnt ein Spieler den ersten Punkt, so zählt dies 15 zu seinen Gunsten; gewinnt er seinen zweiten Punkt, so zählt dies 30 zu seinen Gunsten; gewinnt er seinen dritten Punkt, so zählt dies 40 zu seinen Gunsten; und der vierte von einem Spieler gewonnene Punkt ist für ihn gewonnenes Spiel mit folgenden Ausnahmen: Wenn beide Spieler 3 Punkte gewonnen haben, so wird dies als Ausgleich (deuce oder Einstand) bezeichnet und der nächste von einem Spieler gewonnene Punkt zählt Vorteil zu seinen Gunsten. Gewinnt derselbe Spieler den nächsten Punkt, gewinnt er das Spiel; gewinnt aber der andere Spieler den nächsten Punkt, so wird der Spielstand wieder mit Einstand bezeichnet und so weiter, bis einer der Spieler die beiden auf Einstand folgenden Punkte hintereinander gewinnt, in welchem Falle er das Spiel gewonnen hat."

Tiebreak-Regel

Das offizielle Tiebreak-Zählsystem tritt bei einem Spielstand von 6:6 eines Satzes ein und wird nach folgenden Regeln durchgeführt:

  • 1. Im Tiebreak (engl.: tie = Punktgleichheit, break = brechen) werden die Punkte nicht mehr im bisherigen Zählrhythmus (15-30-40-Spiel) gezählt, sondern numerisch (1:0, 1:1, 2:1, 3:1 usw.) wie beim Tischtennis. Der Spieler, der von den folgenden 12 Punkten zuerst sieben Punkte, also die meisten erreicht und dabei mit einem Vorsprung von zwei Punkten führt, gewinnt das Spiel und den Satz. Wird ein Punktestand von 6:6 erreicht, ist das Spiel fortzusetzen, bis ein Spieler einen Zweipunkte-Vorteil errungen hat. Ein durch Tiebreak entschiedener Satz wird mit 7:6 gewertet.
  • 2. Der Spieler, der mit dem Aufschlag an der Reihe ist, schlägt für den ersten Punkt des Tiebreaks auf, sein Gegner dann für den zweiten und dritten Punkt. Fortlaufend schlagen beide Spieler abwechselnd für jeweils zwei Punkte hintereinander auf, bis der Gewinner des Spiels und damit des Satzes feststeht.
  • 3. Der erste Aufschlag im Tiebreak erfolgt von der rechten Platzseite, dann wird abwechselnd von links und rechts weiter aufgeschlagen.
  • 4. Während des Tiebreaks ist ein Seitenwechsel ohne Pause nach jeweils sechs Punkten sowie am Ende des Tiebreaks vorzunehmen.
  • 5. Sollten vier Sätze nach Tiebreak entschieden werden und der Stand 2:2 sein, losen die Spieler den Aufschlag im 5. Satz aus.
  • 6. Tiebreak-Spiele zählen als ein Spiel bezüglich der Ausgabe neuer Bälle.